Tag der

Apostasie

Zürich, 21. März 2020

Abgesagt wegen des Coronavirus

Die Zahl der Personen, die positiv auf das Virus getestet werden, steigt in der Schweiz weiterhin stark an.. 

Wir wollen niemanden unnötigen Risiken aussetzen und müssen daher den Anlass leider absagen.

Wir danken allen ReferentInnen und Podiumsgästen für ihre Bereitschaft, Teil dieses Tages zu sein. Wir versuchen, den Tag später dieses Jahr nachzuholen.

Helft mit, den Ausbruch zu verlangsamen. Bleibt so viel zu Hause, wie Ihr könnt. Und helft denen, die sich ganz isolieren müssen. Danke!

Programm

Das Programm ist zweisprachig Deutsch und Englisch. Es gibt Simultanübersetzung in beide Richtungen (ausser für den Filmabend)

08.30

Anmeldung (bis 9.30)

09.45

Andreas Kyriacou

Begrüssung

10.00

Maryam Namazie

Kreatives Verteidigen von Blasphemie und Apostasie

10.40

Inna Shevchenko

Mein Weg vom Katholizismus zu FEMEN

11.20

Pause

Kurzfilm: Bacon and God’s Wrath

11.40

Samuel Friedman und C.

Der Ausstieg aus dem orthodoxen Judentum

12.20

Mittagspause

13.45

Rino Zumerle & Raphael Dorigo
Helene Aecherli im Gespräch mit einem ex Zeugen Jehovas und einem ehemaligen reformierten Jugendarbeiter

14.15

Dieter Rohmann

Wie aus Kulten aussteigen?

15.00

Jesse M. Smith

Ein wissenschaftlicher Blick auf Apostasie

15.45

Pause

16.00

Sarah Haider

Von Rechtspopulisten vereinnahmt, von Linken ignoriert – wie Apostaten mit der Politik ringen

16.30

Mina Ahadi

Wieso die Geschichten von Apostaten alle interessieren sollten

16.45

Ist Apostasie Privatsache?

Podium: Moderation Helene Aecherli

18.00

Pause

18.15

Gründung
secular-refugees.ch

Lancierung des Unterstützungsprogramms für säkulare Flüchtlinge der FreidenkerInnen Schweiz

Mit Mina Ahadi, Kacem El Ghazzali und Azam Khan

19.00

Abendpause

20.30

Film

No Longer Without You

21.15

Q & A mit Nazmiye und Havva Oral

Mutter und Tochter diskutieren mit dem Publikum

22.00

Ende

Unsere RednerInnen

Maryam Namazie

Maryam Namazie wuchs im Iran auf. Ihre Familie floh nach der Islamischen Revolution. Sie lebt heute in England und ist Mitgründerin des Council of Ex-Muslims of Britain und Sprecherin der Kampagne One Law for All, welche die Abschaffung religiöser Gerichte in Grossbritannien fordert.
Maryam Namazie
Inna Shevchenko

Inna Shevchenko

Inna Shevchenko wuchs in der Ukraine in einem katholischen Umfeld auf. Sie wandte sich wegen der Frauenfeindlichkeit der Kirche und ihrer Lehren von der Religion ab. Shevchenko ist Mitgründerin von FEMEN und schrieb zusammen mit Pauline Hillier das Buch Anatomie de l’oppression – deux femen défient les religions.

Samuel Friedman und C.

Samuel Friedman und C. waren Mitglieder der jüdisch-orthodoxen Gemeinde Zürichs. Samuel lebt heute offen säkular, während C. seinen Glaubensabfall erst seiner Familie und engen Freunden mitgeteilt hat. Zusammen erzählen sie von den Schwierigkeiten, diese sehr geschlossene Gemeinschaft zu verlassen.

Samuel Friedman

Rino Zumerle und Raphael Dorigo

Rino Zumerle trat den Zeugen Jehovas als junger Erwachsener bei, zusammen mit seiner Frau. Nach und nach begann er an den Dogmen zu zweifeln und verabschiedete sich schliesslich aus der Gemeinschaft – alleine. Raphael Dorigo wuchs in einem religiösen Haushalt auf und arbeitete als Jugendarbeiter in seiner lokalen reformierten Kirchgemeinde. Dann begann er, sich für Philosophie zu interessieren und verlor seinen Glauben. Die beiden unterhalten sich mit Helene Aecherli über ihre unterschiedlichen, in einigen Aspekten aber doch ähnlichen Reisen.

Dieter Rohmann

Dieter Rohmann verbrachte sieben Monate in der Sekte «Kinder Gottes». Kurz danach begann er, andere über die Risiken von Sekten aufzuklären und beriet ein Rehabilitationszentrum für Kultaussteiger. Heute ist er Diplompsychologe und unterstützt Personen, die aus Sekten aussteigen wollen.

Dieter Rohmann
Jesse M. Smith

Jesse M. Smith

Jesse M. Smith ist Soziologe und Privatdozent an der Western Michigan University (USA) und erforscht Religion und Religionslosigkeit. Er ist Mitherausgeber des Journals Secularism and Nonreligion und arbeitet an einem Buch mit demselben Titel. Er zeigt, wie ForscherInnen versuchen, Apostasie zu definieren und erklärt, was Apostasieuntersuchungen über die sozialen und psychologischen Aspekte des Glaubensabfalls verraten.

Sarah Haider

Sarah Haider wuchs in Pakistan und den USA in einer muslimischen Familie auf. Als Jugendliche entschied sie sich, den Hijab zu tragen. Nach Debatten mit Mitstudierenden wandte sie sich aber im Alter von 16 Jahren von der Religion ab. Sie ist Mitgründerin der Organisation Ex-Muslims of North America, die AussteigerInnen betreut.

Sarah Haider

Mina Ahadi

Mina Ahadi musste im Iran ihr Studium abbrechen, weil sie sich geweigert hatte, ihr Haar zu bedecken. Nach der Mullahrevolution floh sie erst nach Österreich, später nach Deutschland. Sie gründete das Internationale Komitee gegen Steinigung und den Zentralrat der Ex-Muslime, die erste Organisation dieser Art.

Isabel Garcia, Min Li Marti, Përparim Avdili und Meret Schneider

Nach einem Aufruf von Mina Ahadi, dass sich die Öffentlichkeit für die Geschichten von ApostatInnen interessieren sollte, werden die vier Politikerinnen aus SP, Grünen, Grünliberalen und FDP zusammen mit ihr die Frage diskutieren, ob Apostasie Privatsache sei, oder ob der Staat eine aktivere Rolle einnehmen sollte. Moderation: Helene Aecherli.

Isabel Garcia, Min Li Marti, Përparim Avdili and Meret Schneider​
Helene Aecherli

Helene Aecherli

Helene Aecherli widmet sich als Journalistin insbesondere Frauenrechten und dem Nahen Osten. 2019 wurde sie als Reporterin des Jahres ausgezeichnet. Helene Aecherli wird das Gespräch mit den beiden Ex-Christen Rino Zumerle und Raphael Dorigo führen und das Podium mit Mina Ahadi und vier Schweizer PolitikerInnen leiten.

Azam Khan und Kacem El Ghazzali

Der aus Bangladesch stammende Azam Khan und der in Marokko geborene Kacem El Ghazzali waren in ihren Heimatländern als Blogger aktiv. Sie erhielten wegen ihrer Religionskritik beide Todesdrohungen von Islamisten und mussten fliehen. Die Schweiz gewährte ihnen humanitäre Visa und sie konnten hier ein neues Leben beginnen. Beide wurden von Mitgliedern der Freidenker-Vereinigung  unterstützt. Und zwar auch dann noch, als die Bedrohungen sogar hier anhielten. Nun wollen sie sicherstellen, dass auch andere angemessene Unterstützung erhalten – mit der Gründung von secular-refugees-ch.

Azam Khan and Kacem El Ghazzali
Andreas Kyriacou

Andreas Kyriacou

Andreas Kyriacou ist Präsident der Freidenker-Vereinigung der Schweiz  und Initiator des Tages der Apostasie. Er ist auch der Gründer des Wissensfestivals Denkfest und des wissenschaftlich-humanistischen Sommerlagers Camp Quest. Wenn er sich nicht gerade für humanistische und säkulare Anliegen einsetzt, arbeitet er als Berater für Wissensmanagement. Er führt durch den Tag.

Filme

Bacon and God’s Wrath

Razie Brownstone ist 90 Jahre alt und hat vor kurzem begonnen, das Internet zu nutzen. Bald entdeckt sie Erklärungen über die Welt, die ihren jüdischen Überzeugungen widersprechen. Sie entscheidet sich, ihren Gott herauszufordern und bereitet sich das erste Mal eine Portion Speck zu.

Der Trickfilmer und Filmemacher Sol Friedman hat mit seinem Kurzfilm (8 Min) ein wunderbares Porträt von Razies Zuwendung zu einer naturalistischen Weltsicht erstellt. Wir zeigen den Film in der Vormittagspause.

Razie Brownstone
Scene from No Longer Without You

No longer Without You

Nazmiye Oral und ihre Mutter leben in den Niederlanden. Die Tochter geniesst das westliche Leben, Mutter Havva hingegen fühlt sich weiter den muslimischen Traditionen ihrer alten Heimat, der Türkei, verpflichtet. Im intimen Ambiente ihres Wohnzimmers diskutieren sie über Glauben, Sexualität und Werte – beide mal wütend, mal voller Liebe zu ihrem Gegenüber. Wir zeigen die Filmversion des gleichnamigen Theaterstücks, mit dem die beiden Frauen ihre eigene Familiengeschichte eindrucksvoll verarbeiten. Nazmiye und Havva Oral werden anwesend sein und im Anschluss Fragen aus dem Publikum beantworten.

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Min
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Am Samstag, 21. März 2020, im Auditorium des Kunsthauses Zürich.

Der Tag der Apostasie ist ein Projekt der Freidenker-Vereinigung der SchweizWir engagieren uns für humanistische Werte und eine säkulare Gesellschaft.

Kontakt
info @ tag-der-apostasie.ch